Dezentrale Identitäten und ihre Bedeutung für Unternehmen: Insights vom Workshop auf der it-sa 2024

Vergangene Woche war ich wieder auf der it-sa. „Traditionell“ gönne ich mir das mit einem geschätzten Kollegen aus Berlin. Ebenfalls „traditionell“ mit einem Besuch bei dem Stand der https://www.at-yet.de/, deren hervorragende Arbeit ich als vom BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) zertifizierten APT(Advanced Persistent Threat)-Response-Dienstleister bereits beanspruchen durfte. Insgesamt tolle Stimmung – schon beinahe CeBIT-like. Von was ich hier aber berichten will, ist der oben genannte Workshop. Denn das Thema digitale Identität und auch Wallet beschäftigt mich schon sehr. Nicht zuletzt um Konversion auf die in meinem beruflichen Kontext hoch relevante https://service.ihk.de/ zu bekommen sowie um die https://meinuk.de/ als ELSTER-basierende Authentifizierungsplattform zu verstehen.

Intro

Gegenstand des Workshops im Raum „Kopenhagen“ waren also die Herausforderungen und Chancen dezentraler Identitäten. Organisiert von A-SIT, KuppingerCole, PXL Vision und Airlock, behandelte die Veranstaltung ein umfassendes Spektrum von aktuellen Entwicklungen und praktischen Anwendungsfällen rund um eID. Ein zentrales und vom Ansatz her mehrfach benutztes Schaubild war das:

Im Folgenden die wichtigsten Erkenntnisse aus den verschiedenen Präsentationen und Diskussionen.

Einführung in das Thema Decentralized Identities

Martin Kuppinger, Gründer und Principal Analyst bei KuppingerCole, eröffnete den Workshop mit einem Überblick über die Grundlagen dezentraler Identitäten (DID) und die damit einhergehenden Herausforderungen für Unternehmen. Sein Vortrag lieferte eine solide Basis und erläuterte, warum DIDs in einer zunehmend digitalisierten Welt immer relevanter werden.

eID Wallet: Aktueller Stand und Pilotierung

Dipl. Ing. Herbert Leitold, Gesamtleiter A-SIT, also Österreich, beleuchtete die aktuelle Entwicklung und den Pilotierungsstand der sogenannten eID Wallet. Die Wallet soll als Schlüsseltechnologie fungieren, um sichere digitale Identitäten in unterschiedlichen Anwendungsfeldern zu etablieren. Dabei wurden technische und regulatorische Herausforderungen am Beispiel Österreichs hervorgehoben.

Veränderungen für den Anwender: Was bedeutet das konkret?

Marc Bütikofer, Head of Innovation bei Airlock, Schweiz, diskutierte die Auswirkungen dezentraler Identitäten aus der Perspektive der Nutzererfahrung. Er hob hervor, wie sich digitale Identitätslösungen in bestehende Prozesse integrieren lassen und welche Anpassungen für Unternehmen notwendig sind, um den Nutzerkomfort zu gewährleisten.

eID als Chance: Ultimate Conversion

Elmar Reif, Chief Product Officer bei PXL Vision, stellte eine Fallstudie vor, wie die eID zu einer höheren Conversion Rate beitragen kann, indem sie Identitätsprüfungen optimiert und Benutzerinteraktionen effizienter gestaltet.

Zum Abschluss des Workshops fand eine Podiumsdiskussion statt, in der die Redner auf Fragen aus dem Publikum eingingen und kontroverse Themen wie Benutzerfreundlichkeit und die Balance zwischen Compliance und Sicherheit erörterten. Ein besonderer Satz daraus „UX ist wichtiger als Security“. Und dass es auch für die eID einer Transformationsphase (mit besserer Marketing-Unterstützung als die für den elektronischen Personalausweis!!) sowie Fallback-Lösungen braucht.

Outro

Ich werde das Thema mit zu meinem geplanten OpenSourceTag im Rahmen von Nürnberg Digital 2025 nehmen.

Den sehr gelungenen Abschluss des Messetages gab es mit einem Deep Dive in den adesso-Unternehmens-GPT-Baukasten bei der Einweihung von deren neuer Geschäftsstelle im Osten Nürnbergs im „SEETOR City Campus“ durch Jennifer Latuski und Andreas Querndt (danke dafür!). Zusammen mit dem nächsten geschätzten Kollegen, dieses Mal aus Würzburg. Der Absacker dazu klang dann so.

Gin & Transformation – Klappe, die 16.!!

Vor einer Woche fand die 16. Ausgabe der Gin & Transformation statt. Gastgeber war diesmal Atos in Fürth, ein Anbieter von IT-Dienstleistungen (und spätestens durch deren Bandenwerbung bei der laufenden Fußball-EM bekannt). Christian Ernst, CEO von Atos, eröffnete den Abend und gab spannende Einblicke in die Geschichte und die Tätigkeitsfelder des Unternehmens.

Der Hauptvortrag des Abends kam von Christoph Hack, CEO von Brandification, zum Thema Markenbildung. In einem interaktiven Austausch mit dem Publikum zeigte er, wie wichtig Erwartungshaltung und Leistungsversprechen für erfolgreiche Marken sind. Anhand der Beispiele McDonald’s, Deutsche Telekom und easyCredit erläuterte er die Essenz einer starken Marke. In der Zusammenfassung präsentierte Hack dann zehn essenzielle Punkte für eine erfolgreiche Markentransformation: von einem starken Veränderungswillen bis zur offenen Kommunikation (und ergänzt vom Publikum: in dem Feiern) von Erfolgen.


Abgerundet wurde der Abend mit einer Gin-Verkostung, diesmal mit Jan Ludwig von Neckar Blörre. Seine Motivation / sein Purpose war im wahrsten Sinne vorbildlich. Zum Gin selbst kann ich dagegen nichts sagen: Wegen einer Zahn-OP habe ich mich diesbezüglich lieber zurückgehalten…

Outro

Für mich war es die dritte Gin & Transformation – ich bin also weit weg von der 16. Leider, denn es war wieder ein interessanter Abend voller Insights!! Für mich war es zudem sehr angenehm, dass ich einige Mates aus der Shiftschool und v.a. auch eine Arbeitskollegin getroffen habe. Und das nächste Mal bin ich auch beim Gin wieder dabei (s.o).

Links


„Künstliche Intelligenz und Ethik“ bei Onestoptransformation…
Mein Stell-dich-ein vor vier Jahren (!) bei dieser Veranstaltungsreihe

https://www.onestoptransformation.com/gin-and-transformation
Danke an Julian!!

https://www.wannasup.de/shop/neckarblörre
Der definitiv Nicht-Mainstream-Gin und seine Macher

Smarte Brille II („Anzu“ von Razer )

Ich komme in das Alter von Gleitsichtbrillen. Das will ich mir a) noch nicht eingestehen und b) ist die Veränderung meines Sehvermögens mit Sicherheit noch nicht abgeschlossen. Daher steht ein Zwischenschritt an – eine Bildschirm- und Lesebrille. Und da war sie wieder da, die Idee eines Wearables, wenn’s schon keine Smartglasses werden sollen.

Intro

Ich halte fest, ich brauche eine zweite Brille. Meine seit über 30 Jahren präferierten (perfekt Kreis-)Rund-Brillen sind derzeit überhaupt nicht in Mode, aber gerade startet Razer eine fast runde „smarte“ Brille namens „Anzu“. Dieser erschließt sich mir nicht (s. dazu die Wikipedia), aber da „Razer … die weltführende Lifestyle-Marke für Gamer“ ist, kann sich das aus diesem Metier rekrutieren. Was das erste Kompatibilitätsproblem zu meiner Person heraufbeschwört: Ich bin kein Gamer. Meine Kids schwanken daher im (im wahrsten Sinne) Angesicht dieser Brille von Heiter- zu Peinlichkeit.

Zurück zum Produkt von Razer

Die Anzu soll v.a. eine Bildschirmbrille sein, die mit Blaulichtfiltergläsern und zum evtl. Wechseln auch getönten Sonnenschutzgläsern ausgeliefert wird. Beide Varianten sind irrelevant für mich und daher habe ich vorab bei dem Optiker meines Vertrauens geklärt, ob er mir in diese Fassung exakt meine Bildschirmarbeitsplatzbrille macht. Das ging klar und daher habe ich sowohl im Onlineshop von Razer als auch bei meinem Optiker geordert. Bei letzterem, also hinsichtlich der Optik, habe ich dann allerdings nur eine Superentspiegelung und keine sonstige Filterung gewählt, weil ich die Investition schlank halten wollte. Damit habe ich allerdings eine Grundidee der Brille schon mal ausbauen lassen…

Die Brille bietet via 5.1-Bluetooth v.a. aber auch eine Headset-Funktionalität – und genau das war für mich kaufentscheidend. In den Bügeln sind also Mikrofone sowie Lautsprecher verbaut, die das Ohr von außen bespielen, also keine Knochenschall-Technik wie bei meinem letzten Versuch mit der Brille von Vue. Die Qualität der (omnidirektionalen) Mikrofonie ist hinreichend gut. Gleiches gilt hinsichtlich der Soundqualität der kleinen Lautsprecherchen. Ich bin generell kein Kopfhörer-Typ – diese Art zu hören ist bei mir mehr notwendiges Übel als Vorliebe (also auch teuerste Kopfhörer haben mich bislang nicht zu faszinieren vermocht). Aber in Zeiten von arbeitstagdurchgängigen ViKos im Open Space-Büro sind sie kollegiale Pflicht und in dieser Anwendung müssen sie auch „nur“ möglichst gute Sprachverständlichkeit, hervorragenden Tragekomfort, idealerweise kabellosen Anschluss und wenn diese Bauart, dann bitte lange Akkulaufzeiten und geringe Latenz mitbringen. Das sind also für mich die Prüfkriterien dieses Kombiprodukt.

Hinsichtlich der Sprachqualität ist die Anzu schon mal sehr gut. Via der App gibt’s einen „Mini-Equalizer“, wo drei unterschiedliche Klang-Presets zur Wahl stehen. Das ist nicht superambitioniert, aber vielleicht kommt mit der Weiterentwicklung der App an der Stelle noch mehr. Zudem ist in der App die Touch-Bedienung für die Musik- und Anrufsteuerung, die in den Bügeln integriert ist, erklärt und bei Bedarf auch frei zuweisbar.

Der Tragekomfort ist für meinen Kopf hervorragend: Dank meiner Wahl von Glas (und damit kein leichtes Plastik) für die Optik, wiegt das nicht gerade zurückhaltende Ensemble in meiner Brillenstärke zwar 56 g (meine „normale“ Brille liegt demgegenüber bei 13 g!), aber das ist dennoch gut tragbar. Für einen Outdoor-Einsatz bspw. beim Fahrradfahren kann ich kein Feedback geben, weil ich mit der Optik tatsächlich nur lese und arbeite. Alles andere ist visuell unangenehm, da nehme ich also lieber meine normale Brille(nstärke), wo ich nicht nur im Nahbereich eine Korrektur meiner Fehlsichtigkeit geliefert bekomme.

Hinsichtlich der Latenz soll die Anzu laut Herstellerangabe spitze sein, sie bietet in einem Gaming(!!, s.o.)-Modus diesbezüglich 60 ms. Ich habe das via App eingeschaltet, bislang aber noch keinen Unterschied bemerkt (vielleicht sollte ich dazu spielen…). Was für mich wesentlich hilfreicher gewesen wäre, ist eine Bluetooth Multipoint-Verbindung, mit der man sich gleichzeitig mit zwei Devices verbinden und dann easy hin- und her-connecten kann. Also von ViKo zu Telefon und wieder zurück. Das macht aber nach meinem Kenntnisstand derzeitig noch keine der am Markt befindlichen Alternativen.

An Zubehör sind neben den beiden Sätzen an Gläsern ein USB-A-Ladekabel, ein Reinigungstuch und eine Tasche mit dabei.

Outro

Ich habe die Anzu jetzt auf allen meinen Devices laufen: MacBook Air 2018 mit Bootcamp-Installation, also MacOS und Windows 10, iPhone SE 2, iPad 6. Gen und Huawei P30. Auf dem MacBook Air auf Windows funktioniert das Mic nicht, die Brille läuft also nur als „Kopfhörer“. Das ist aber bei allen Bluetooth-Headsets bei mir so und scheint mein spezifisches Windows-Problem zu sein. Bei den anderen Kombinationen passt alles und die App auf iOS und Android unterscheidet sich hinsichtlich Funktionalität und Bedienung nicht.

Fazit: Ich teste weiter, aber im Moment ist das technisch schon sehr gut. Auch die Akkulaufzeit ist voll ok – ich komme bislang locker einen Arbeitstag durch. Und es fühlt sich dabei auch gut an, sich selbst ungedämpft sprechen zu hören; man redet dann mitunter leiser. Ob es auf Dauer eine gute Idee ist, einen offenen „Kopfhörer“ ohne ANC fürs Arbeiten einzusetzen, wird sich zeigen. Vielleicht gibt’s dann parallel noch einen klassischen (Mickey Mouse-) Over-Ear-Kopfhörer, denn die In-Ear-Modelle sind für mich nach mehreren Versuchen alle nüscht. Ein Nachteil offenbarte sich jedoch relativ schnell: Fürs tägliche Wasserbad in meinem Ultraschallreiniger ist die Anzu gänzlich ungeeignet (was obiges Beitragsbild mit den nicht wirklich glasklaren Gläsern hoffentlich ein kleines bisschen entschuldigt).

Links

Ich mit smarter Brille („Trendy“ von Vue Glasses)
Der vorangegangene Selbstversuch in gleicher Mission

http://www.optik-sichtwerk.de
Mein Optiker

https://www.razer.com/de-de/mobile-wearables/razer-anzu-smart-glasses
Die Anzu-Seite direkt bei Razer

„Elements of AI“ im Selbsttest

Startbildschirm von Elements of AI

Der Mooc Elements of AI wurde ursprünglich in Finnland entwickelt. Ziel ist es, Basiswissen rund um Künstliche Intelligenz und ihre Anwendungen zu vermitteln. Die Weiterbildungs-GmbH des Deutschen Industrie- und Handelskammertags hat diesen Kurs übersetzen lassen und für Deutschland lizensiert. Ich habe mich natürlich gleich in den Kurs eingetragen – und mit den guten Vorsätzen für 2021 will ich das nun auch umsetzen.

Im Verlauf des Kurses muss man sich zur Peer-Unterstützung bei reddit anmelden. Interessantes Konstrukt. Ich war bei reddit schon lange nicht mehr unterwegs und habe mich dort daher neu anmelden müssen. Der Name sollte Programm werden und ich habe mich daher „No-Prokrastination“ genannt. Schaumeramol, ob das aufgeht….

Drei Monate später….

… ist der Fortschritt überschaubar. Vielleicht war das „No-Prokrastination“ doch eher Wunsch als Wirklichkeit.

Links

https://elementsofai.de
Startseite zu dem Kurs

Das nächste Unboxing: Der Goodie Bag von Nürnberg Digital Festival ist angekommen!!

Am Montag geht’s los: Das Nürnberg Digital Festival geht in die achte Runde. Als „Web Week“ gestartet verbindet es seit 2012 unterschiedlichste Akteure aus der digitalen Welt. Eine kleine, aber entscheidende Namensänderung führt das Festival auch dieses Jahr ein: den corona-bedingten Namenszusatz „REMOTE“. Nunja, dazu braucht man nichts schreiben. Bzw. nur so viel: Ich durfte bei einem Technik-Check vorab mitmachen und fand die eingesetzte Plattform hopin (https://hopin.to) gut ausgewählt. Diese hat im übrigen mit bspw. weltweiten UN-Konferenzen hervorragende Referenzen im Portfolio.

Zurück zum Goodie Bag

Die Überschrift lautet „Unboxing“. Daher gebietet sich nun die Einhaltung des formulierten Nutzwertversprechens. Voilà:

Sehr schön – und definitiv kein Trash! Der Müsliriegel ist schon weg, der Aufkleber kommt auf mein MacBook und der Schal (und zugleich gesetzlich erlaubter Maskenersatz) nach einem Boxenstopp in der Waschmaschine auch zum Einsatz.

Links

https://nuernberg.digital
Die Startseite zum Event

Unboxing: Der Goodie Bag von HEY! Innoversity ist daaa!

Goodie Bag HEY! Innoversity-Festival

Heute war es soweit: Die vorwurfsvoll-kritische Frage „Was haste denn schon wieder bestellt?“ habe ich zunächst mit einem „Keine Ahnung“ beantwortet. Bis mich im nächsten Moment dann doch selbige anflog: In Kürze startet das Festival der Class5 „meiner“ Shiftschool!! Johh, ein Jährchen ist es her, dass wir, also die Classfour, unser Humanity-Festival in den Design Offices in Nürnberg City abhalten durften. Nun ist der nächste Shiftschool-Jahrgang dran mit ihrer Interpretation der Projektaufgabe Konzeption, Planung und Realisation eines Festivals. Und obwohl es erst dieses eine Jahr her ist, erscheint es mir doch lightyears away. Vor allem aber ziehe ich schon vorab den Hut vor der Class5: Wir durften pre-coronal noch ein Präsenz-Festival abhalten, welches wir ohne die Maßgabe von Social Distancing vorbereiten konnten. Das ist der Class5 nicht gegönnt und daher ist deren Festival ne ganz andere Nummer.

Aber jetzt nach vorne geschaut: Ich freue mich nicht nur wegen der oben abgebildeten Ingredienzien auf die Woche vom 28. September bis 2. Oktober auf die Vorträge und Inputs von https://hey-innoversity.com. Dort finden sich auch die Vorträge, von denen ich mir drei in meinem Kalender eingetragen habe. Mehr ging nicht, aber auf die drei freue ich mich außerordentlich. Was das beispielsweise mit dem UHU-Stick im Goodie Bag zu tun hat, weiß ich vielleicht nach der Woche, die Schoki mit Meersalz ist jedenfalls schon mal weg….

Links

https://hey-innoversity.com
Die Startseite zum Event

Ich mit smarter Brille („Trendy“ von Vue Glasses)

Nun mal ein Beitrag in sehr eigener Sache. Zu dem Thema Smart Glasses to be more precise. Denn das ist die praktizierte Digitale Self-Transformation eines Brillenträgers.

Vue Glasses war bereits 2016 ein mich sehr interessierendes Crowdfunding-Projekt auf Kickstarter. Damals hatte ich noch keine Ahnung von Singularity-Ansätzen eines Herrn Kurzweil, aber ich fand diesen allerersten brillenträgerfokussierten Schritt schon sehr cool. Bestellt habe ich dennoch nicht. Mit einigem Verzug sind die Brillenfassungen mit Smartphone-Connect dann tatsächlich auf den Markt gekommen. Und nun musste ich doch zuschlagen.

Um es vorwegzunehmen: Es funktioniert technisch prächtig. Ich habe die Brille an meinem iPad 2018, meinem iPhone 8 und meinem Huawei P30 problemlos getestet. Bei Musik finde ich sie dann aber doch etwas unangenehm, weil sie mit der Knochenübertragung etwas vibriert. Bei Stimmen ist das nicht der Fall. Und das ist mein Standardfall: Telkos, Vikos und normale Telefonate. Für diese Anwendungsfälle ist es allerdings schade, dass kein gleichzeitiges Pairing an zwei Devices unterstützt wird. Denn Musik genieße ich mit entsprechenden Dezibel lieber als soziales (damit die Nachbarn auch was davon haben!) Ganzkörpererlebnis.

Um es abzuschließen: Es funktioniert mit meinem Kopf nicht. Nach etwa zwei Stunden Tragezeit haben die Adaptoren für die Knochenübertragung unangenehm gedrückt. Das war mit kurzen Aufsetzen definitiv nicht zu spüren, sondern erst im Langzeittest zu ermitteln. Die Idee ist aber (auch nach dem Scheitern von Google Glasses immer noch) gut. Irgendwann wird auch Apple mit einem diesbezüglichen Produkt starten und Bosch (!!) hat im Januar auf der CES eine interessante Eigenentwicklung gezeigt. Das sind beides echte Smartglasses-Konzepte mit Mixed-Reality-Funktionen. Die einfache Variante, also letztlich nur ein Bluetooth-Headset in einer Brillenfassung, gibt es alternativ zu Vue von Bose, nur in den USA bzw. zumindest derzeit noch nicht bei uns gibt es von Amazon die Alexa-Brille „Echo Frames“, Huawei ist in Zusammenarbeit mit Gentle Monster schon mit der Generation II am Start und aus Österreich die Firma Fauna . Fazit: Da wird es eines Tages auch irgendwas für mich geben.

Links

https://vueglasses.com
Der Link zur Brille

„Algorithmus und Rhythmus“ von Richard David Precht im Zusammenspiel mit Wim Mertens

HAMBURG, 15. September 2020 – Das erste „Konzert“ des Re-Starts der Elbphilharmonie im Großen Saal – und ich habe zwei Karten bekommen. Großartig!! Seit drei Jahren jage ich einer Gelegenheit nach, um die Akustik dieses Ausnahmekonzertsaals mit einer anspruchsvollen und nach Möglichkeit unplugged Darbietung selbst erleben zu dürfen. Und dann das: Precht zusammen mit Mertens zu einer ganz eigenen Hybrid-Veranstaltung im Rahmen der „Harbour Front Sounds“ – Letzterer solo am unverstärkten Flügel. Und so fanden sich die 600 erlaubten Zuhörer (darunter ein sehr geschätzter Arbeitskollege und ich) an einem wunderbaren Spätsommerabend zunächst auf der Plaza ein, um sich dann hygienekonzeptkompatibel auf die 2100 Plätze innen zu verteilen. Betriebswirtschaftlich muss der Abend also schon mal ein Desaster sein…

Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens

Pünktlich ging es los: Zunächst mit einem ersten Stück von Wim Mertens. Be

Der Titel und die Inhalte von Prechts neuem Buch

in Menschen unvollständige Maschinen zu sehen, statt in Maschinen unvollständige Menschen.“ Den eilfertigen Gehorsam gegenüber den „Spielregeln unserer Ökonomie“ weist Precht ab. Der „Drang zum Mehr“ sei „kein Urtrieb“, sondern dem Ökonomismus der Gesellschaft geschuldet.

KI wird als Allheilsbringer und gleichzeitig große Gefahr gesehen.

Generelle KI wird es vermutlich nicht geben, weil das Bewusstsein fehlt.

Affective Computing (oder auch Emotion AI genannt)

Outro

Nicht nur mit dem langanhaltenden Applaus, den (nicht erfolgreichen) Zugaberufen und der Schlange beim Verkauf von signierten Büchern hat sich der populärphilosophische Charakter der Veranstaltung manifestiert. Für mich aber im besten Sinne: Selbst ich konnte dem Vortrag intellektuell folgen. Das Spiel zwischen jeweils einem Vortragsblock und dann einer musikalischen Darbietung, wo man das eben gehörte für sich nochmal neu sortieren konnte, fand ich ein sehr angenehmes Format.

Links

www.heymann-buecher.de/shop/magazine/141377/15_09_richard_david_precht_.html
Zur Veranstaltungsseite bei dem Mitveranstalter Buchhandlung Heymann

www.t3n.de/magazin/precht-im-interview-ewiges-leben-249667
„Precht im Interview: Ewiges Leben in der Cloud? ‚Nein, danke!'“ bei t3n

www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/KI-wird-in-Unternehmen-viel-seltener-genutzt-als-gedacht
Pressemeldung vom Bitkom vom 7. Oktober zu dem Thema, die ich hier noch nachreichen will

https://youtu.be/K6dYTc03bus
DWC TV: Richard David Precht | „Nimmt uns künstliche Intelligenz den Sinn des Lebens?“

„Künstliche Intelligenz und Ethik“ bei Onestoptransformation…

… mit Prof. Dr. Dr. Justinus Pech.

Onestoptransformation und damit auch Julian Knorr habe ich beim Servus-KI-Festival der Class 3 Ende September 2018 sowie beim 2019er Digital Festival kennengelernt. Er hat aber auch eine Vortrags-, Netzwerk- und einfach Feel Good-Reihe „Gin & Transformation“ im Portfolio. Zu der mittlerweile vierten Veranstaltung am 9. Juli im Garten von Onestoptransformation in Erlenstegen war mit Pater Prof. Dr. Dr. Justinus Pech nicht nur ein wahrlich geistreicher Redner am Start, sondern auch in seiner Eigenschaft als (Kloster-)Gin-Hersteller (Monastic Dry Gin) der wohl prädestinierteste für den Titel dieser Veranstaltungsreihe.

In medias res: Künstliche Intelligenz und Ethik

Prof. Pech ist Mönch im Zisterzienserorden in Leipzig. Der promovierte BWLer beschäftigt sich seit längerem mit Wirtschaftsethik. Insbesondere am Beispiel der Automobilindustrie erläuterte er die Problemlage des derzeitigen Übergangs: Mobilität findet inzwischen als personalisierte multisensorische Mensch-Maschine-Interaktion statt. Die Kombination der vielfältigen und allesamt datenbasierten Interaktionen formt eine neue Qualität, wo schließlich eine KI ins Spiel kommt. Denn das vernetzte System bietet weit mehr als die Summe des jeweiligen singulären Momentums und kann beispielsweise mit Hilfe unseres ständigen Vademecums Smartphone (mit einer aktuellen Rechenleistung von vielen Milliarden von Rechenoperationen pro Sekunde) und einer KI darauf, viele Vorgänge automatisieren und uns Nutzern sehr bequem im jeweiligen situativen Kontext eine optimale Lösung anbieten. Die KI berücksichtigt dann sogar unsere Gefühle, die sie erkennen (und verstehen!) kann. Klingt alles scary, wird aber kommen. Und damit sind wir in der ethischen Dimension, denn nun werden Grenzen unklar. Wie viel Privatsphäre wollen wir haben? Sind wir beispielsweise noch frei, wenn das autonome Auto aufgrund einer gigantischen Datenkenntnis von unserer Person eine äußerst individuelle Navigation vorschlägt? Was passiert (gesamtgesellschaftlich?), wenn ich mich ohne KI entscheide und dann einen Unfall baue? Was ist, wenn die KI nicht mehr nur vorschlägt, sondern mindestens prä-determiniert? Das sind alles schon mehr als verfängliche Problemlagen – und alle noch weit vor dem in dem Zusammenhang oft strapazierten wahrhaft finalen Entscheidungs-Dilemma Soll-die-KI-Kinder-oder-die-Alten-überfahren (s. dazu Moral Machine). Es wird nicht nur für das Thema Mobilität bislang unglaublich smarte Lösungen geben, aber was sind wir bereit an Persönlichkeitsrechten dafür aufzugeben? Letztlich: Wie wollen wir leben? Das gilt es aktiv und (noch!) selbstbestimmt in der ganzen Gesellschaft zu diskutieren. Formallegale Regelungen helfen uns da nicht, denn die kommen immer nachschüssig. Zudem ist nicht alles, was legal ist, auch legitim. Da liegt aber auch schon die nächste Crux: Diese Fragestellungen zieren eine zutiefst kulturelle Prägung. Falls wir als deutsche Gesellschaft zu einem klaren Urteil in irgendeiner Frage in diesem Kontext kommen sollten, sehen das 1,3 Mrd. Menschen in China wahrscheinlich anders.

Outro

Der Vortrag war auch dank der (katholisch-)theologischen „Einfärbung“ (Zitat „Kirche als Franchise-/Fillialsystem, aber mit null Customer Relationship Management“) nach meinem Dafürhalten sehr, sehr hörenswert. Nach diesem Impuls gab es noch eine spannende Diskussion rund um das Thema. Ich muss weiter an dem Thema bleiben und freue mich schon jetzt auf den nächsten Input dazu: „Algorithmus und Rhythmus“ von Richard David Precht im Zusammenspiel mit Wim Mertens.

Es war ein interessanter Abend, sehr nice fand ich zudem, dass ich einige Mates meiner Class 4, weitere Shiftschoolies und auch einen Arbeitskollegen getroffen habe. Danke an die Veranstalter!! Und zuletzt – skol, auch der Gin war hervorragend.

Links

https://www.onestoptransformation.com/post/gin-transformation-summer-edition-ein-kleiner-nachbericht
Zum Nachbericht bei Onestoptransformation (mit mehr Bildern)

https://youtu.be/3Om9ssTm194
Video „Mythen und Fakten über superintelligente KI“

https://mixed.de/ki-kritik-kuenstliche-intelligenz/
Ein lesenswerter Artikel „Künstliche Intelligenz: Werden wir für dumm verkauft?“

https://www.linkedin.com/pulse/wie-wir-den-terminator-aus-der-ki-diskussion-c%25C3%25A9cile-schneider/
Ein Nachbericht zu einer anderen KI-Veranstaltung (in dem Fall von Microsoft und mit Christiane Brandes-Visbeck und Magdalena Rogl, die ich während Shiftschool-Sparks kennenlernte) mit guten Gedanken zu dem Thema