Google, Apple, Amazon – der Erfolg von sieben der acht wertvollsten Unternehmen der Welt basiert auf digitalen Plattformen. Ein Trend, dem sich kaum eine Firma – egal, aus welcher Branche – entziehen kann. Wie die Plattform-Ökonomie Märkte durcheinanderwirbelt und wie Mittelständler davon profitieren können, diskutierten gestern Unternehmer und Experten bei einer Veranstaltung des Unternehmermagazins impulse im IT-Campus der Datev in Nürnberg. Podiumsteilnehmer waren:
- Dr. Holger Schmidt, Dozent an der WHU für Plattformökonomie und Digitalisierung,
- Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken,
- Katharina Walter, Gründerin und Geschäftsführerin der Hamburger Lokale-Läden-Plattform Findeling,
- Dr. Robert Mayr, Vorstandsvorsitzender der Datev und
- Nikolaus Förster, impulse-Herausgeber, der die Runde moderierte.
Zuerst gab’s jedoch eine Heranführung und Einordnung an das Thema sowie Insights zur Digitalisierung der Datev von deren Vorstandsvorsitzenden Dr. Robert Mayr. Aus dem reinen B2B-Markt kommend will die aus fast 40.000 Mitgliedern bestehende Genossenschaft künftig auch Privatpersonen anbieten, ihre Steuererklärung online über das Firmen-Portal (im Verständnis einer Plattform!) zu machen. Ein Vorhaben, das die Branche von Grund auf verändern dürfte – und wozu es eigens eine nicht leicht zu erreichende Satzungsänderung der Genossenschaft bedurfte!
In der Podiumsdiskussion im Anschluss wechselten die Perspektiven und die Einschätzungen zu diesem Thema – vom analytischen Blick der Wissenschaft über den gesamtgesellschaftlichen Blick (bis zur Frage nach dem Purpose), von der konkreten Anwendung für den kleinen Einzelhändler (der Laden als Marke) wieder zurück zur Situation des Mittelstands in Deutschland und die Möglichkeiten, die eine zentrale Plattform für alle steuerlichen Prozesse bietet. Ein Fazit lautete, dass das Erfolgsgeheimnis von guten Plattformen simple ist: Erstens, aus der genauen Kundenkenntnis heraus einen guten Service zu bieten. Zweitens, das mit einer neuen Kreativität zu paaren, die Produkte zum Kunden zu bringen. Es kommt demnach nicht auf die Größe und die Marktmacht von Plattformen an, sondern insbesondere auf eben diese Kreativität.
Outro
Es war eine sehr kenntnisreiche und kluge Gesamtdiskussion, der ich an diesen Abend mit einer Kollegin aus der Shiftschool lauschen durfte. Ab Mitte Mai wird es von impulse einen Kurzfilm zu dem Abend und ein Magazin, das Deutschlands Mittelstand über jüngste Digitalisierungstrends informieren wird, geben. Wir sind gespannt!